6. Etappe
Lauterburg – Weißenstein
Ab jetzt zu zweit! Gestern Abend kam noch mein bester Freund Mark zu mir in die Alb, um die letzten beiden Etappen mitzuwandern! Ich freu mich wie ein Schnitzel !!!
Noch kurz vor 09:00 brechen wir auf, allerdings erst einmal nur bis zum Nachbarhaus, der örtlichen Bäckerei in Lauterburg, und decken uns mit Material für das Frühstück ein. Das findet heute nämlich im Wald statt. Um neun Uhr sind wir dann endgültig unterwegs. Nicht allzu weit, denn direkt am Waldrand gibt es einen schönen Platz mit Picknick-Tisch, und so widmen wir uns dort erst einmal unseren Mohnschnecken und Nußecken. Ist das schön! Der Regen der lezten Tage ist wie weggeblasen, die Sonne strahlt und wir lassen es uns, untermalt von Vogelgezwitscher, schmecken.
Aber jetzt geht’s wirklich los! Leicht hügelig bergauf und bergab vorbei an der Waldschenke Rosenstein bis zum ersten Highlight des Tages, dem Lärmfels. Phantastischer Ausblick über das tief unterhalb liegende Städtchen Heubach und hinaus ins Hohenloher Land. Wir sind nun endgültig am Albtrauf angekommen, dieser gewaltigen Abbruchkante, die sich über weit mehr als 100 km durchs Land zieht. Gegenüber, hinter Heubach, türmt sich die steile Kante des Albtraufs auf gleicher Höhe auf, auf der wir uns selber befinden. Und, ja: Wir müssen da erst einmal ganz hinunter, durch das Städtchen und dann wieder ganz hinauf. Boah !!!
Aber erst geht es nur ein kleines Stück weiter, nämlich bis zur Burgruine Rosenstein. Viel ist nicht davon übrig, aber die Lage direkt am Trauf auf einem hohen Felsen mit Zugang über eine Brücke ist gewaltig! Wir lassen uns Zeit, dann geht es auf steilem Pfad nach unten. Direkt senkrecht unterhalb der Ruine zwei Höhlen in der Felswand. Das angefügte Bild ist im Panoramamodus entstanden. Bei der Perspektive ist jedes Weitwinkelobjektiv überfordert. Phantastische Formationen, so kennt man die Alb!
Unten in Heubach halten wir uns nicht weiter auf (was sich später noch rächen wird …) und schon beginnt wieder der Aufstieg. Die abgebauten 260 Hm müssen wieder neu erarbeitet werden. Es bleibt aber noch erträglich kühl, der Weg verläuft schattig im Wald und so erreichen wir erstaunlich schnell mit zwei Verschnaufpausen den nächsten Aussichtspunkt, den Ostfels – dieses Mal auf der anderen Seite von Heubach. Die Burg, an der wir vor gar nicht so langer Zeit noch waren, thront über dem Ort. Was für eine Aussicht! Die Mühen sind sofort vergessen! Einfach großartig!
Der weitere Weg verschont uns mit allzu großen Höhenwechseln und so erreichen wir, vorbei am Aussichtspunkt „Hoher Felsen“ mit einem wieder ganz phantastischen Blick über Bargau, das Naturfreundehaus Himmelreich. Der Biergarten hat geöffnet und nachdem wir gut in der Zeit liegen, gibt’s erst mal einen Ruß für uns beide. Gluck … Zisch !!! Was für eine Wohltat!
Von nun an geht’s bergab. Erst nur wenig, dann immer steiler bis unser Tagesziel Weißenstein direkt unter uns liegt. Ein letzter steiler Abstieg auf einem schmalen Pfad noch, dann stehen wir unvermittelt auf der Hauptstraße. Ist das hier laut! Boah!
Unser Quartier liegt exakt am anderen Ende des Ortes, 1,5 km noch. Auf dem Weg inspizieren wir im Vorbeigehen noch die Speisekarten der örtlichen Wirtshäuser, sonst halten wir uns wieder nicht weiter auf (was sich wieder rächen wird …) und so geht es ganz hinab bis zum Hotel Silberdistel, wo uns der Inhaber schon erwartet.
Dusche, umziehen und … Nein, nicht zum Essen! Jetzt rächt sich unser beider Unverstand beim Durchmarsch durch die beiden Ortschaften auf dem Weg: Wir sind an allen Geldautomaten vorbeigelaufen und viel gibt der Bargeldbestand nicht mehr her. Also: Durch den ganzen Ort wieder hinauf (ja, die Bank ist am anderen Ortsende …), Kohle ziehen, und dann wieder ganz hinunter bis zum Wirtshaus „Ställe“. Großartig! Lecker! So stellt man sich den gelungenen Ausklang eines perfekten Tages vor!
Morgen ist der letzte Tag. In mir kommt schon etwas Wehmut auf. Aber ich laß mir nichts anmerken. Jetzt erst mal schlafen. Tief und fest.
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